So würde es der, jedem Klischee entsprechende, dem Lehrbuch entsprungene, Fußballfan wohl ausdrücken. Ganz anders formulierte es gestern Arno Orzessek im Deutschlandfunk:
Wenn man Herbert Fandels Forderung, die Zeitlupe abzuschaffen, frühzeitig in der modernen Kunst verwirklicht hätte, wäre uns viel Langeweile erspart geblieben....
Die Zeitlupe ist eine technisch-visuelle Utopie. Sie zeigt die Welt, wie Menschen sie - jedenfalls ohne Einwirkung halluzinogener Drogen - mit dem biologischen Auge allein nicht wahrnehmen können. Das tut zwar, genau genommen, auch jede andere künstliche Abbildung, angefangen mit dem stets spiegelverkehrten Spiegelbild - aber die Zeitlupe, wie umgekehrt der Zeitraffer, erzeugt nicht den Realitätsanschein, der Filmen in Normalgeschwindigkeit eigen ist.und
Weil die Zeitlupe einer Unterstreichung gleich stets etwas hervorhebt, kann sie nichts Banales zeigen - sie kann höchstens, siehe Warhol, siehe Douglas, die Bedeutung selbst durch Überdehnung dem Risiko der Banalisierung aussetzen.Hier der Link zum Text der gesamten Sendung - dort dann auch die mp3 Version zum Anhören.
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